Für das Anpassen von Sätteln und Zaumzeug, die Auswahl des richtigen Gebisses etc. investieren viele Pferdebesitzer viel Zeit und Aufwand. Die richtige Auswahl der geeigneten Pferdedecke für das jeweilige Pferd fristet jedoch oftmals noch einem recht stiefmütterlichen Dasein.
Es kann nicht sein, dass teilweise ein immenser Aufwand für Physiotherapeuten, osteopathische oder chiropraktische Behandlungen betrieben wird, aber das Pferd gleichzeitig mit einer unpassenden Pferdedecke in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird. Als Lösung für die vorhandenen Scheuerstellen wir ein enger sogenannter "Unterziehpullover" (als Brustschutz oder auch Brustdecke bezeichnet) verwendet.
Liebe Pferdebesitzer, bitte stellen Sie sich einmal vor Sie tragen eine Hose, die nicht richtig passt und kneift. Ziehen Sie da auch eine 2. eng anliegende Hose darunter? Wohl kaum, denn das ist nicht des Rätsels Lösung.
Abgewetzte Haare oder wunde Stellen am Widerrist - wo liegt das Problem bei der Pferdedecke?
Wenn im Bereich des Widerrists Haare abbrechen liegt dies meist daran, dass der Halsausschnitt zu groß ist und nach hinten rutscht. Durch die Bewegung des Pferdes entsteht hier deutlicher Druck. Dies muss auf jeden Fall vermieden werden, denn im Bereich des Widerrists liegen empfindliche Nervenstränge.
In manchen Fällen ist auch der Halsausschnitt zu eng, was eher seltener der Fall ist.
Wie finde ich die passende Pferdedecke für mein Pferd?
Die Einführung einer kostenlosen Pferdedecken - Größen- und Passformberatung vor vielen Jahren hat bei unseren Kunden sehr großen Anklang gefunden.
Gerne sind wir Ihnen bei der Auswahl einer Pferdedecke für Ihr Pferd behilflich. Der nächste wichtige Schritt ist dann jedoch vor Ort das richtige Auflegen und Verschnallen der Decke am Pferd. Leider müssen wir immer noch feststellen, dass ein Großteil der Pferdedecken nicht richtig auf dem Pferd liegen und oftmals auch völlig falsch verschnallt werden.
Hierfür haben wir für unsere Kunden ausführliche Informationen zusammengestellt und liefern mit der Passformberatung auch eine Anleitung zum Auflegen und Anpassen der Pferdedecke mit.
Ist die neue Pferdedecke dann auf dem Pferd optimal angepasst und verschnallt, heisst das leider für den Besitzer nicht, zurücklehnen und ausruhen. Mit einer einmaligen Anassung ist es nicht getan, denn Pferde verändern sich. Sie können beispielsweise durch Stress/Krankheit/falsches Training Muskeln verändern/abbauen oder durch optimales Training oder Futter auch zunehmen. Genauso wie die Passform eines Sattels regelmäßig am Pferd überprüft werden sollte und ggf. gehandelt werden muss, so sollte auch der Sitz einer Pferdedecke vom Besitzer vor Ort regelmäßig überprüft werden
Uns erreichen regelmäßig emails mit folgenden ähnlichen Wortlauten:
"Meine Camarguestute hat sich entweder die letzten Wochen verändert oder ich habe die Pferdedecke nicht mehr richtig verschnallt. Jedenfalls hat sie während der letzten 3 -4 Wochen (ich hatte leider Grippe und habe den Sitz der Decke nicht so kontrolliert) vorne Haarbruch und Scheuerstellen entwickelt. Sie trägt das Modell free moving, 125 cm und bis vor besagten 4 Wochen war das kein Problem. Möglicherweise ist sie etwas stabiler geworden ist als noch vor 6 Monaten, als ich die Decke gekauft habe. Soll ich neue Fotos schicken oder haben Sie so schon eine Idee."
Für das geschilderte Problem gibt es folgende Möglichkeiten - das Pferd hat sich verändert und die Pferdedecke
- ist vorne hinsichtlich Schnitt zu eng
- ist vorne hinsichtlich Schnitt zu weit
- ist vorne zu weit verschnallt
- ist vorne zu eng verschnallt
- liegt nicht weit genug vorne
- hängt hinten zu weit über
- Gehfalte ist außer Funktion gesetzt und kann ihre eigentliche Funktion nicht erfüllen
- die Beingurte sind zu eng verschnallt und ziehen die Decke nach hinten
- ist an der Mittelhand zu eng, d.h. die Kreuzbegurtung ist zu straff verschnallt, weil das Pferd einen dicken Heubauch bekommen hat.
Es können einzelne oder mehrere Probleme gleichzeitig entstehen. Dies muss jedoch immer vor Ort vom jeweiligen Besitzer überprüft werden, genauso wie dies bei Sätteln der Fall ist.
Soweit wie auf diesen Fotos sollten Sie es jedoch nicht kommen lassen.